Warum exzellente Instandhaltung professionelle Software-Tools benötigt

Andreas Dankl, Harald Klimes (dankl+partner consulting gmbh | MCP Deutschland)

Entscheidungen – auch jene in der Instandhaltung – werden in Zukunft stärker daten- und faktenbasiert erfolgen. Exzellente Instandhaltung und nachhaltiges Asset Management sind ohne IT-Unterstützung in Zukunft nicht denkbar. IPSA-Software (bzw. CMMS) und aufeinander abgestimmte Prozesse bilden wichtige Zutaten erfolgreicher datenzentrierter Instandhaltung.

 

Wohin man sieht: Daten. Daten. Daten.

Basis für Entscheidungen sind Daten, die durch professionelle Systeme an den richtigen Stellen erhoben, sicher gespeichert, übermittelt und verarbeiten werden. Diese entspringen der Anlagensensorik, der Produktionsplanung, der Vertriebsdatenbank, Inspektionen, IPSA-Systemen, Dokumentenmanagement-Systemen und vielen anderen Quellen. Die so gewonnenen Daten werden im Sinne der Abteilungs- bzw. Unternehmensziele verarbeitet und als Basis für fundierte Entscheidungen herangezogen.

Abbildung 1: Durchgängiges I4.0-Konzept zur Erzielung von Nutzen
(© dankl+partner consulting)

Wesentlich ist ein durchgängiges Konzept von der Datenerfassung über die Datenübertragung und -speicherung hin zur Analyse bzw. Modellierung. In Schritt vier dienen die verdichteten Daten schließlich der Entscheidungsfindung und Aktivitäten-Steuerung (siehe Abbildung 1). Diese Kaskade ist sowohl für Entscheidungen im Technik-Bereich als auch im Management-Bereich sinnvoll.

IT-Unterstützung als Grundlage für Exzellenz

Technische Entscheider müssen wissen, wer (z.B. Fremdfirma/Eigenleistung), macht was (Leistungsarten), wofür (Leistungsobjekte), wie viel (z.B. Stundenumfang) – und wie gut  (Effizienz und Leistungsqualität).

Nur so können Sie die grundlegende Frage beantworten: „Machen die Richtigen (Organisationseinheit, Fremdfirmen) das Erforderliche (Anlagencharakteristik, Leistungsarten) in geeigneter Weise (Prozesse, Struktur, Dokumentation)?“

Diese Kaskade ist nur mit bei entsprechender Datenlage zu bewerkstelligen. Gibt es dafür die perfekte Software? Das perfekte IT-System? Jedes System ist so gut – oder so mangelhaft – wie seine Anwendung. Es löst keine Organisationsmängel, vielmehr werden diese dadurch transparent. Darum ist die bloße Anwesenheit eines IPSA-Systems (Instandhaltungs-, Planungs-, Steuerungs-, Analyse-Software) bzw. CMMS (Computerised Maintenance Management System) kein Garant für professionelle, datenbasierte Entscheidungen. Drei Faktoren spielen bei der Planung und Auswahl eine zentrale Rolle (vgl. Abbildung 2):

Abbildung 2: Elemente zur „optimalen“ Anwendung einer Instandhaltungs-Software
(© dankl+partner consulting)

Wichtige Grundsteine bilden dokumentierte und aktuelle Unternehmensprozesse, welche in den Software Tools abgebildet und von den Anwendern im Alltag „gelebt“ werden. Wie das aussehen kann, zeigt Abbildung 3 anhand eines Beispiels aus der Papierindustrie: Prozess-schritte, Daten und Systeme sind aufeinander abgestimmt.

Abbildung 3: Effiziente IH-Prozesse durch Integration von IH-Software,
Dokumentenmanagement & Mobilgeräten

Durch das Arbeiten mit Daten verändern sich oft auch Prozesse (z.B. eine Checkliste wird durch eine Online-App am Smartphone abgelöst) und es werden neue Kompetenzen in technischen Teams benötigt (z.B. Datenanalyse, -auswertung), etc. (siehe dazu Beitrag „Welche Kompetenzen braucht Instandhaltung 4.0?“ auf Seite 37»)

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass professionelle, moderne Instandhaltungs-organisationen ganz gezielt mit ihren Daten arbeiten können müssen. Dazu bedarf es technischer Hilfsmittel (entsprechend eingeführte Software, Sensorik, mobile Endgeräte, u.v.m.), aber auch organisatorischer Veränderungen und vor allem auch Schritte im Bereich der Qualifizierung (z.B. ein Seminar zum Thema „IT/Datenanalyse für Instandhalter“).

Ein Anwendungsbeispiel dazu finden Sie hier »

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